Zusätzlich zu den o.g. spezifischen Therapieansätzen ist oftmals eine Ernährungsbehandlung und ein Ausgleich eines Vitaminmangels, insbesondere von Vitamin B3 (Niacin) und von Mineralien wie Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen und Zink hilfreich. Häufig verursachen chronische Durchfälle Mangelzustände. Die Kontrolle der Durchfälle kann durch gängige Arzneistoffe wie Loperamid unterstützt werden. Einige Patienten erreichen dieses Ziel auch durch die Einnahme von frisch gemahlener Muskatnuss (3 x 1 Teelöffel pro Tag) oder von Serotonin­antagonisten (z.B. Ondansetron, Tropisetron, Granisetron u.a.). Nach der chirurgischen Entfernung größerer Dünndarmabschnitte kann ein sog. Gallensäureverlustsyndrom auftreten; in diesem Falle soll Cholestyramin eingesetzt werden. Patienten mit Karzinoidsyndrom sollen Alkohol und Adrenalinähnliche Medikamente meiden, da diese Karzinoidkrisen auslösen können.

Schmerzbehandlung

Im fortgeschrittenen Stadium der neuroendokrinen Krebserkrankung stehen für den Patienten oftmals Schmerzen im Vordergrund, die die Lebensqualität erheblich einschränken können. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist dann die wirksame Schmerzbekämpfung. Mit den heutzutage verfügbaren Medikamenten und Methoden lassen sich Tumorschmerzen meist gut lindern. Im Vordergrund steht die Behandlung mit Schmerztabletten, bei starken Schmerzen auch mit Morphium. Die Schmerztherapie wird individuell auf die Schmerzsituation des Patienten abge­stimmt. Schmerzambulanzen und Palliativstationen, die es an vielen Kliniken in Deutschland gibt, verfügen hier über besonders kompetente Fachkräfte.

 

 
Prof. Dr. med. Hans ScherüblFachliche Beratung

Zentrum für neuroendokrine Tumoren
Prof. Dr.med. Hans Scherübl
Vivantes Klinikum Am Urban
Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité, Berlin

Tel: (030) 130 225201
Fax: (030) 130 225205

Vivantes.de