Neuartige Medikamente, die die Blutgefäßbildung hemmen, erscheinen bei den meist gut durchbluteten neuroendokrinen Tumoren erfolgversprechend. Erste Berichte liegen vor zu Bevacizumab, einem neutralisierenden Antikörper des Wachstumsfaktors VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor), der zusammen mit Octreotid gegeben in einer kleinen Studie einer Behandlung mit Interferon plus Octreotid überlegen war.

Das Wachstumssignal von VEGF kann auch durch Medikamente gehemmt werden, die in Tablettenform zur Verfügung stehen. Sunitinib ist ein derartiges Medikament. Eine kontrollierte Phase III-Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit von Sunitinib wurde im Jahr 2009 vorzeitig abgebrochen, nachdem sich ein signifikanter Vorteil im (progressionsfreien) Überleben für diejenigen Patienten mit neuroendokrinen Bauchspeicheldrüsentumoren ergeben hatte, die täglich eine Tablette Sunitinib eingenommen hatten. Aufgrund dieser Studie wurde Sunitinib für die Therapie von  gut-differenzierten (G1/G2), neuroendokrinen Tumoren der  Bauchspeicheldrüse  zugelassen.

Neuartige Medikamente sind die sog. mTOR Inhibitoren. mTOR ist ein sehr wichtiger  Eiweißstoff, der im Zellinneren das Wachstum aber auch das Absterben der Tumorzelle steuert. Hemmstoffe von mTOR wie z.B. das Medikament Everolimus werden in laufenden Studien auf ihre Wirksamkeit bei verschiedenen Tumorer-krankungen überprüft. Everolimus hat in kontrollierten klinischen Studien bereits seine tumorhemmende Wirksamkeit bei neuroendokrinen Tumoren der  Bauchspeicheldrüse unter Beweis gestellt:

Eine kontrollierte Phase III-Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit von Everolimus (sog. Radiant-3-Studie) wies einen signifikanten Vorteil im progressionsfreien  Überleben für diejenigen Patienten mit gut-differenzierten (G1/G2), neuroendokrinen  Tumoren der Bauchspeicheldrüse nach, die täglich eine Tablette Everolimus  eingenommen hatten. Aufgrund dieser Studie wurde Everolimus für die Therapie von  gut-differenzierten (G1/G2), neuroendokrinen Tumoren der Bauchspeicheldrüse zugelassen.


 

 

 
Prof. Dr. med. Hans ScherüblFachliche Beratung

Zentrum für neuroendokrine Tumoren
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Vivantes Klinikum Am Urban
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