Für Patienten, deren neuroendokrine Lebermetastasen weder chirurgisch noch mit lokal-ablativen Maßnahmen wie RITA (RFA), LITT, Ethanol-Injektion, TAE, TACE, noch medikamentös oder mittels Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie behandelt werden können, zeigt ein neues Verfahren erfolgversprechende Aussichten: die transarterielle Radioembolisation (TARE), oftmals auch als selektive interne Radiotherapie (SIRT) bezeichnet. Bei der TARE (SIRT) handelt es sich um eine innovative örtliche Bestrahlungsbehandlung neuroendokriner Lebermetastasen über die inneren Blutgefäße.

Bei diesem Verfahren werden kleinste Kügelchen, die eine radioaktive Substanz mit sehr kurzen Reichweiten enthalten, direkt in die die neuroendokrinen Lebermetastasen versorgenden Gefäße eingebracht. Dazu wird das in Mikrosphären verkapselte 90-Yttrium, ein so genannter ß-Strahler, über einen Katheter, der nach örtlicher Betäubung über die Leiste des Patienten eingeführt wird, gezielt  in einzelne Äste der Leberschlagader eingespritzt. Die Lebermetastasen werden dadurch einer hohen örtlichen Strahlendosis ausgesetzt, gleichzeitig werden die die Metastase versorgenden Blutgefäße verschlossen. Die Applikation der Radioaktivität in die Leber­arterie oder deren Äste ist entscheidend; das Abströmen der radioaktiven Mikrospheren in andere Blutgefäße des Bauchraums kann erhebliche Nebenwirkungen nach sich ziehen.

Die TARE (SIRT) hat in den letzten Jahren einen festen Stellenwert bei der Behandlung von neuroendokrinen Lebermetastasen erlangen können. Bislang ist sie allerdings aufgrund der Kostenintensität und der erforder­lichen Expertise nur an einzelnen Kliniken und für wenige Patienten verfügbar. In Zukunft wird die SIRT im Rahmen von klinischen Studien auch mit den anderen hier aufgeführten Therapieverfahren kombiniert werden.



 

 
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