Bei der „durch-die-Haut“ (perkutanen) Ethanol-Injektion wird unter Kurznarkose mit Hilfe einer feinen Nadel 95-prozentiger Ethanol-Alkohol in die neuroendokrine Lebermetastase gespritzt. Die Nadel wird unter Ultraschall- oder CT-Kontrolle sicher in den Tumor platziert; eine offene Bauchoperation oder eine Schlüsselloch-Operation sind dafür nicht erforderlich. Infolge der toxischen Wirkung des 95% Alkohols (Ethanol) stirbt das Tumorgewebe ab. Das umgebende gesunde Lebergewebe wird kaum geschädigt. Die Behandlung wird meist in mehreren Sitzungen im Abstand von mehreren Wochen durchgeführt. Eine Kombination mit anderen Therapieverfahren ist gut möglich. Aufgrund der geringen Kostenintensität dieses Verfahrens wird es v.a. in Ländern und Gesundheitssystemen mit geringen finanziellen Ressourcen angewandt. Auch in westlichen Ländern ist die Ethanol-Injektion (bzw. die Essigsäure-Injektion) eine Therapiealternative zur RITA/RFA im Falle von kleinen (< 2 cm), neuroendokrinen Lebermetastasen. Allerdings fehlen bislang vergleichende kontrollierte Studien zu den verschiedenen Vorgehensweisen. Die Überlegenheit einer der Methoden/Techniken über die anderen ist bisher nicht belegt. Dass die Entfernung bzw. Destruktion isolierter Lebermetastasen (mit welchem Verfahren auch immer) mit einem Überlebensvorteil einhergeht, gilt hingegen als gesichert.

Abbildung 12: Schematische Darstellung der Injektion von Ethanol in einen Lebertumor

 

Abbildung 12

modifiziert nach Steinberg & Scherübl, Patientenbroschüre Falkfoundation 2008

 


 
Prof. Dr. med. Hans ScherüblFachliche Beratung

Zentrum für neuroendokrine Tumoren
Prof. Dr.med. Hans Scherübl
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